GedankenPlattform
Life is very serious... sometimes

It can hardly be a coincidence that no language on earth has ever produced the expression "as pretty as an airport".
Airports are ugly. Some are very ugly. Some attain a dregree of ugliness that can only be the result of a special effort. this ugliness arises because airports are full of people who are tired, cross, and have just discovered that their luggage has landed in Murmansk (Murmansk airport is the only known exception to this otherwise infallible rule), and architects have on the whole tried to reflect this in their designs.

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Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein.
Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen wie Schaum.
doch du spürst ihre lastende Schwere
bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer.
aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr.

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Ein Buch für einsame Nächte.

Luis Sepulveda
Tagebuch eines sentimentalen Killers

Wie man sich einen Berufstöter vorstellt bekommt er seine Aufträge anonym und führt sie echt geschäftsmäßig aus. Doch bei diesem Auftrag gibt es Komplikationen, die nur zum Teil damit zusammen hängen, daß der namenlose Killer sich seit drei Jahren eine Geliebte hält, eine Sentimentalität, die zeigt, daß er doch nicht so professionell ist, wie beispielsweise Larry Jackson, aka Daddy Cool, im gleichnamigen Krimi von Donald Goines. Während bei Goines die Coolness zum Exzess getrieben wird, bringen hier zwei, drei neugierige Anwandlungen des Ich-Erzählers die nötige Würze und die rasante Dynamik. Dabei wirft Luis Sepulveda einigen schwarzen Witz ins Spiel, vor allem der Hass eines Dealers auf die Gringos im Norden: "Sie wollen Heroin ...? Gut, ich gebe ihnen Heroin ... fast umsonst ... Sollen sie sich selbst fertigmachen" (S. 81-82).

"Ein Roman wie ein Film. Nur besser", schrieb Die Welt.

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Die Insel des Friedens

An einem lieblichen Morgen im Jahre des Herrn 1939 stieg ein kleiner alter Herr aus dem Bett und stieß die Fenster seines Schlafzimmers weit auf, um die lebensspendende Sonne hereinzulassen. Eine giftige schwarze Spinne, die auf dem Balkon gedöst hatte, fuhr auf ihn zu, und wenn sie ihn auch verfehlte, so verfehlte sie ihn doch nur um Haaresbreite.
Der alte Herr ging hinunter ins Eßzimmer und wollte sich gerade zu einem leckeren Frühstück niedersetzen, als sein Enkel, ein Knabe namens Burt, den Stuhl unter ihm wegzog. Der Alte verstauchte sich die Hüfte und kontne von Glück sagen, daß der Knochen nicht brach.
Später, als der alte Herr das Haus verließ und auf einen kleinen Park mit vielen Bäumen zuhumpelte, der für ihn eine Insel des Friedens war, stolperte er plötzlich über einen grellbunten Reifen, den ihm ein grimmiges kleines Mädchen gleichmütig, aber schwungvoll vor die Füße gerollt hatte.
Der Alte hinkte weiter. Er erschrak ein wenig, war aber nicht eigentlich überrascht, als ihm an der nächsten Ecke ein frecher Räuber eine Pistole in die Rippen drückte. "Hände hoch, Mac", sagte der Räuber,"und alles abliefern." Mac hob gehordsam die HÄnde und lieferte alles ab - Uhr, Geld und einen goldenen Ring, den ihm seine Mutter vor vielen, vielen Jahren geschenkt hatte.
Schließlich erreichte der alte Herr den kleinen Park, der für ihn eine Quelle der Freude und des Trostes war. Zu seinem Entsetzen stellte er fest, daß seine geliebten Bäume teils von Mehltau und teils vom Borkenkäfer befallen waren. Sie standen nackt und kahl da und boten nicht den geringsten Schutz mehr, so daß die hundert Bomber, die plötzlich am Himmel erschienen, in dem kleinen alten Herrn ein prächtiges Ziel fanden.

Moral: Die Welt ist so voll von allen erdenklichen Gütern, daß wir eigentlich alle glücklich und zufrieden wie die Könige leben müßten, und man weiß ja, wie glücklich und zufrieden Könige sind.

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Hebel


Aus       - gehebelt
Weg       - gehebelt
Vorbei    - gehebelt

Leid      - gehebelt
Angst     - gehebelt
Konstrukt - gehebelt

und nun?

Sprachlos - reingehebelt

ins Leben.

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Einfach Schwer

Einfach herumgeirrt
im Wald der vergeblichen Suche

Einfach herumgeirrt
im Wust der dunklen Wolken

Einfach herumgeirrt
in der Gleichgültigkeit des Glücks

Schwer zu befinden
über das Sichfinden

Schwer zu halten
die Einsicht

Zu Schwer
Einfach ich zu sein?

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Zeitsprung ?

Wenn es nach mir gänge, was es natürlich nicht tut, die Vorstellung jedoch trotz ihrer ganzen Unmöglichkeit nicht schlecht ist, wenn es also nach mir gänge, würde ich dieses Jahr mittlerweile auch ganz gerne noch einmal beginnen.

Dabei lief es ganz gut: verhältnismäßige wetterzuignorierende Abwechslung im Januar, nahezu euphorische Schnee- und Sinnenschmelze im Februar, dann im März aber doch zu dünn angezogen: Schüttelfrost und Rotzerei.

In geheimer Mission, einem alten Auftrag folgend, der sich in einem Cafehaus in der Nähe von Falcos Grab fand (oder in den Katakomben
unter dem Stephansdom?), trieb es mich ans Meer.
Lübeck, Kiel, Bremen. Boltenhagen (Steilküste) nicht zu vergessen.
Temperaturen unter Null, Sterne am Nachthimmelwohl weit über tausend.

Der Auiftrag, ohne deadline, schien sich bereits einmal mehr im Chaos meiner Unzulänglichkeiten zu verlieren, als zerknitterter Zettel in meiner
Hosentasche zu enden, um an anderer Stelle, zu einer anderen Zeit, erneut unvermutet aufzutauchen, als ich beschloß, einen letzten Versuch
in Südfrankreich zu wagen.
Das eigentliche Ziel schon aus den Augen verloren, drängte mich nurmehr ein vages Rumoren und Grollen, ein Gefühl von schlechtem Gewissen in mir. Heute weiß ich, daß diese Stimmung Wirkung und nicht Ursache der Entscheidung war, zu fahren.

Ich hätte bleiben, die lange liegen gebliebenen Dinge erledigen und die schmutzigen Sachen, samt Hose, samt Zettel, der Waschmaschine übergeben sollen.
So einfach ist das.

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Das Schiff

Das eilende Schiff, es kommt durch die Wogen
wie Sturmwind geflogen;
voll Jubel ertönt's vom Mast und vom Kiele:
"Wir nahen dem Ziele!"
Der Fährmann am Steuer spricht traurig und leise:
"Wir segeln im Kreise."

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Lebenszweck

Hilflos in die Welt gebannt,
Selbst ein Rätsel mir,
In dem schalen Unbestand,
Ach, was soll ich hier?

- Leiden, armes Menschenkind,
Jede Erdennot,
Ringen, armes Menschenkind,
Ringen um den Tod.

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Die Zeit verrinnt.

Unaufhaltsam und ewig.
Die Zeit verrinnt.
Zerrinnt mir in der Hand.
Zwischen den Fingern. Ist wie Sand.
Die Zeit verrinnt.
Ich will noch dies und will noch das.
Ich will noch leben und will noch Spaß.
Die Zeit verrinnt.
Die Zeit verrinnt. Verrinnt.
Das Ende gewinnt. Gewinnt.

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