Sturm
Ich Die Nacht legt sich über die Stadt
wie eine große Käseglocke
über ein Holztablett.
Sie kommt nicht langsam;
sie ist plötzlich da.
Und mit ihr die Wolken.
Sie hat die Wolken mitgebracht
um uns eins auszuwischen.
Die Nacht kommt laut,
die Autofahrer scheinen durchzudrehen
und die Lokomotivführer
bestrafen rote Signale mit Nichtbeachtung.
Und eigentlich habe ich das Gefühl,
als ob ich demnächst auch durchdrehe.
Ich werde dann die
Zigarettenautomaten aus der Wand reißen
und die alarmierte Polizei
wird mich fragen, was das soll.
Als Antwort werde ich ihnen
die Mützen vom Kopf klauen
und sie aufessen.
Und jetzt kommt der Wind.
Er reißt uns aus unseren Träumen,
er fegt uns von der Platte
und wir lachen, weinen, schreien,
sitzen verdrossen auf dem Bürgersteig;
oder wir bringen uns um.
Und auf die Nacht folgt der Tag,
folgt die Nacht,
und der Tag
und die Nacht
und...
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Verbietet den Alltag
texas-georg
11:05h
Bekanntlich wird das Jahr so wie man es anfängt. In letzter Zeit frag ich mich öfters, warum man(n) sich das antut. Da fährt man hunderte Kilometer mit Musketieren, Pinguinen und anderen exotischen Lebewesen in ein kleines, verträumtes, alpines Dorf um einfach mal abzuschalten. Rauskommen, Ausbrechen, nicht Nachdenken über den Alltag. Dieser schlägt aber ungehemmt, erbarmungslos zurück, meistens dann wenn man es nicht erwartet oder hofft. Im Dunkel der Nacht, durchsetzt mit Freude und Hoffnung auf kommendes wird man selbst wieder eingeholt von alten Zöpfen, alten Gefühlen und Bildern.
Der Anfang als Ende? Von was müsste man fragen? Kann der "Neu"jahrsanfang überhaupt das Ende sein von Dingen die einen bewegen? Ist es überhaupt gewollt von der Zeit sich über sie zu erheben und eine beliebige Sekunde zum Neubeginn zu erheben? Warum sollte man nicht einfach an einem beliebigen Mittwoch um 10.53 Uhr den Neuanfang versuchen? Nein, die Tradition will es so, dass es nun mal eben ein 31.Dezember sein muss, dazu noch um Mitternacht. Selbst hat man keinen Einfluss darauf, wer einem mitteilt wie toll das neue Jahr werden soll und welche Wünsche einen ereilen. Die Technik machts möglich, dass der Alltag durch Telekom, Vodafone und andere Anbieter einen einholt. Vielleicht sollte man dem Alltag verbieten sich in solchen Stunden einzumischen. Oder sollte man es eher den Betreibern der alltäglichen, mobilen Kommunikation verbieten? Oder sollte man es den Menschen verbieten, einen in den Alltag reinzuschubsen? Oder sollte ich es mir selbst verbieten am Alltag teilzunehmen?
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Wie weit soll das gehen?
Erster Weihnachtsfeiertag. Kochen und Braten ist nicht, wir sind mal faul. Ente? Können wir ja trotzdem haben.
Sind wir also in ein chinesisch-thailändisches Restaurant. Eines der wenigen übrigens, die heute online waren. Deutsche Landgasthöfe haben nun mal geschlossen an den Feiertagen.
Ist auch wirklich schick da - waren wir schon öfters. Richtig edle Schnitzereien in den holzvertäfelten Wänden und den Tischen mit den Intarsien.
Weihnachtslieder empfangen uns. Deutsche Weihnachtslieder. Ist ja auch ein urgermanisches Fest
(application/pdf, 347 KB)
. Unser Bedarf an Weihnachtsliedern ist jetzt jedenfalls befriedigt für die nächsten zweieinhalb Jahre, haben wir festgestellt.
Was ist denn eigentlich Integration? Wie fügen sich Menschen aus anderen Ländern ein, die sich entschlossen haben fortan in Deutschland leben und arbeiten zu wollen? Wie weit geht die Forderung nach Integration und inwiefern ist das gewollte Einorordnen überhaupt statthaft? Indem in einer Kneipe, die durch das Fremdsein ihre Berechtigung zum Dasein hat, deutsche Weihnachtslieder zur Weihnachtszeit (alternativ auch deutsche Volkslieder das ganze Jahr über) gespielt werden? Kommen die Gäste deshalb? Erwarten die Gäste das so?
A propos Gäste, warum gehen die drei glatzköpfigen Hühnen und ihre drei langhaarigen, blonden Freundinnen - alle sechs übrigens mit weißer Haut und bestimmt auch alle sechs heterosexuell - zum Essen in diese Lokalität? Um den "Ausländern" ihren Broterwerb zu sichern? Um zu zeigen, wie inkonsequent ihre Ideologie ist? Wegen den deutschen Weihnachtsliedern?
Jedenfalls hat es wie immer wunderbar gemundet. Satt, zufrieden und um ein paar Fragen reicher machten wir uns auf den Heimweg.
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Gewohnheit und Wege
texas-georg
14:42h
Freitag Abend, die selbe Stelle, die gleichen Menschen, andere Musik. Im Kreise liebgewonnener, bekannter, Freunde steht man im Gewusel von neuen Eindrücken.
Bunt, Laut, Fröhlich. Die meisten geben vor nur Spass haben zu wollen, aber sieht man genau hin, so stellt man schnell fest, dass ein jeder seine traurige Seite auch mitgebracht hat. Gut verborgen und doch da. Verkleidungen wie gestern Abend, hüllen Menschen in ein Trugbild voller Freude, voller Hoffnungen und Illusionen. Beobachtet, argwöhnisch und hinterlistig, von Menschen, die sich selbst im Wege stehen, kann einem trotzdem der Abend vermiest werden. Anstandsdamen, stumme Warner die laut schreien... was bilden sich Menschen ein, über andere zu richten? Man könnte auch meinen, lass Sie rufen, denn sie wissen, noch, nicht was sie tun.
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elbspaziergang
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Donnerstag
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dienstag
fundraising-seminar in berlin und danach einen schönen sharp-beamer kaufen. der verkaufsraum eine pompös eingerichtete villa. sehr protzig. aber 20% preisnachlass aus lauter verkäferischem entgegenkommen. berlin ist big.
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freitag mit chevailier de bayard
nein, nicht heute, der letzte freitag...
boofen in der sächsischen schweiz mit zweei guten freunden und zwei nette weibliche wesen waren auch anwesend. anwesende wesen - was eine schöne konstellation...
aber um die ging es nicht. nicht diesen tag.
es war eine sehr kurzfristige entscheidung. aus angst um einen der anwesenden freunde getroffen. aus diesem unbeschreiblichen gefühl heraus. vielleicht kennen sie das? alle für einen und einer für alle. kein dummer spruch, einfach real.
man erkennt wortlos, wenn einer aus diesem engen elitären kreiss hilfe braucht und handelt wortlos, ohne sich abstimmen zu müssen. keiner muss um hilfe betteln und keiner muss irgendetwas rechtfertigen. sehr angenehm, sich in einer solchen konstellation zu wissen, finde ich... musketiere. und immer mit dieser gewissheit, dass einem niemals etwas zustoßen kann. thomas d hat das in seinem lied über die millionen legionen sehr treffend formuliert: und ich rufe alle superhelden, alle großen meister, alle superfreaks und auserwählten, alle großen geister. ... ein weg von 30 minuten teils bergan aus schmilka kurz vor der grenze nach tschechien. ab in den wald. dann steil. die erste boofe gesehen, aber wir wollten zu einer anderen. abenteuerliche schmale pfade. neben dir der abgrund. über einen felsspalt. von oben begrenzt duch mächtige überhänge. den großen rucksack auf dem rücken... die gewollte boofe doch nicht gefunden und es begann bereits zu dunkeln. alle mann und frau kehrt und den beschwerlichen weg zurück zu der schon entdeckten boofe.
ein kleines feuerchen. guten rotwein. 1991er chevalier de bayard. sehr guter geschmack. vorn an der zungenspitze so fruchtig süß wie eine ganze traube roten weines. dann etwas trockener und ein wunderbar voller geschmack. jeder schluck ein geschenk. leider war nur eine flasche vorhanden.
ein merkwürdiges zeitgefühl, da es schon so schnell dunkelte. 21:00 war es uns schon wie weit nach 12 und so begaben wir uns kurz nach 12 realer zeit auch schon in die schlafsäcke. früh um sechs aufstehen für mich: eine geburtstagsfeier wartete. ein wunderschöner sonnenaufgang.
die anderen schliefen aus und wanderten dann wohl noch ein wenig durch den wald.
rastlos zu sein ist schwer. aber man kann auch vorteile daraus ziehen.
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saalfeld - feengrotten
am sonntag. sehr viele farben, aber man sollte zwischen "jetzt beginnt die lichtshow" und "wir bestrahlen nur mit weisslicht, farbiges licht brauchen wir nicht" einen rhethorischen unterschied machen.
inkompetente führungsperson und das foto in schlechter qualität.
man könnte alles in allem mehr machen aus diesem naturdenkmal. danach noch der versuch, bekannte in wurzbach zu besuchen, aber sie waren nicht da.
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erfurt
am samstag. nette stadt. hübsches naturkundemuseeum, interessante vogelstimmen, ein armer waran in einem glaskasten und eine gut reproduzierte eiche. schöner blick von diesem turm auf der kramerbrücke auf die brücke selbst. ich gehe in zukunft keine kirchen/dome mehr kucken. diese elende gebettel um "spenden zur erhaltung von irgendwas" nervt mich total. die krichen beziehen kirchensteuer und dazu noch kirchenabgabe - das sollte reichen. ich dachte doch, der ablasshandel ist geschichte... gut sortierte 2nd-hand-läden in der stadt...
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