X Tage Weihnachtsmarkt um die Ecke
Jeden Morgen den abscheulichen Geruch von Bratwurstgrillrauch in der Nase und mehrmalige Lautsprecherdurchsagen auf untersem Niveau.
Wenigstens müssen wir dieses Jahr doch keinen Jäger holen lassen. UPDATE Um mal polemisch zu werden: Welchen Sinn haben denn Weihnachtsmärkte überhaupt? Gibt es da noch was hinter Kommerz und Ramsch?
Wir, das heißt mein Mitbewohner und ich, haben es uns letzte Woche angetan und uns um die Ecke gewagt. Das Bild was sich uns bot war erschreckend und entbehrte jeder Eigenschaft einer zivilisierten Gesellschaft. Der Kommerz war überall gegenwärtig und äußerte sich nicht nur in mit leuchtendgelben Preisschildern beklebten Räuchermannköpfen aus dem Land des Jangtse.
Vom Glühweingenuss leicht desorientiert dreinschauende Besucher mapften schmatzend fettige Bratwürste. Der Rest wälzte sich zwischen mit blinkenden Positionslichtern gegen Flugzeugkollisionen gesicherten Holzhütten vom einen Ende des Platzes zum nächsten. Überall widerlicher Dampf aus allen Töpfen und Pfannen - kein Königreich für feine Nasen. Das Kaufangebot neben Thüringer Bratwürsten, Bockwurst und Glühwein - wahlweise mit oder ohne Schuß - blieb beschränkt auf die wenig abwechslungsreiche Produktpalette aus Fernost: Billigkopien westlicher Qualitätsmarken in Holz und Textil.
Das einzig anheimelnde in dieser sich uns bietenden Szene war der Glockenklang von Sankt Marien. Leider übertönt von mittelmäßig aufgenommener, schlecht abgespielter, zu oft gehörter Standardweihnachtsmusik, die nicht nur aus den Lautsprechern des unermüdlich drehenden Fünfmeter-Kinderkarussells dröhnte. Nein, besinnlich konnten wir inmitten dieses Tumultes in klirrender Kälte nicht werden.
Hier folgend einige exklusive Ton- und Bildbelege zu Ihrer Unterhaltung. raspunicum - weihnachtsmarkt 2005
(audio/x-mpeg, 944 KB)
qualm
(application/x-shockwave-flash, 579 KB)
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