GedankenPlattform
Thursday, 16. September 2004
Vorübungen für ein Wunder

Vor dem leeren Baugrund
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist

Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt

An dich denken
bis die Liebe
zu dir
wieder glücklich sein darf

Das Wiedererwecken
von Toten
ist dann
ganz einfach

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Hilfloses Beobachten

Es ist ein ungewohntes Gefühl, dieses Knarren der Gedankenwelt des gegenüber. Ich rieche, schmecke und höre es förmlich, wie der Bretterbelag des Grübelns sich biegt.
Tausende Fragen, hunderttausende Bilder huschen über die Leinwand des Lebens und scheinen für Momente ganz nah. Ein wirklich diffuses Bild ergibt sich vor einem selbst. Hin- und Hergerissen zwischen Momentaufnahme und zementierter Entgültiigkeit. Der innerlicher Schmerz ruft aus dem Schlund des Vergessens, die unbeugsame Kraft der Liebe möchte zugreifen und alles zurückdrehen. Manchmal kommt ein leiser Zwischenton und schiebt sich mit erhobenem Zeigefinger in den Vordergrund und mahnt zur Ruhe. "Egal!", denkt man selbst und zerfließt für Momente. Die Trauer und Wut, verpasste Gelegenheiten, unangefangene Dinge, zeitlose Lieder - alles nachholen, miteinander. Und aufeinmal wird einem in schrecklich, betongrauer Art und Weise bewusst, dass es nicht möglich ist.
Vielleicht nicht hier und heute. Die Gedanken, die Erinnerung, die Liebe und Hilfe gilt es wachzuhalten. Leise und stetig aber auch mal laut und schrill, wie einem selbst beliebt. Eines sollte gewiss sein. Das Alleinsein macht die Trauer nicht einfacher. Das Alleinsein mit den Wünschen und Träumen gibt nur dem Wald des Vergessens Wasser. Wer trauert sollte teilen, nur so wird der Weg zum Stern der Wartenden einfacher und begänglicher.
Auch, so denke ich, würde es sicherlich nicht im Sinne der soweitweg "Nun-Wohnenden" sein, alles bisher erreichte, aufzugeben. Sollte man nicht eher versuchen im Sinne und im Geiste der bleibenden Freundschaft und Nähe, die Ideale, die Freuden und Wünsche des Anderen, den man ja kannte und noch kennt, weiterzuleben - auszuleben? Das Leben, welches es zu füllen gilt, sollte man so ausmalen, dass auch der seine Freude daran hat, der stumm zuschaut - und lächelt wenn es gelingt.

in memoriam perpetuam

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